
Galerie im Grünen: Farbpaletten mit Naturmaterial (Foto: P. Miersch)
Rückblick: Junge Naturwächter - Farben der Natur
Einblick in ein Ganztagesangebot an der Grundschule Graupa, Mai 2025
Ein eher ungewöhnliches Thema sind die Farben der Natur. Auch wenn jedes Kind und jedes Insekt von diesen angezogen wird, so wissen die meisten doch nicht, warum der Marienkäfer rot ist und warum Blüten uns ihre bunte Farbenpracht zeigen.
An diesem Tag zog ich mit den Kindern los, um das herauszufinden. Unterstützung kam von Praktikantin Miriam. Wir schlenderten aus dem Schulgelände und ich versprach den Kindern, ihnen ein Werkzeug in die Hand zu geben, mit dem sie die Welt mit ganz anderen Augen sehen. Sie sollten damit Pflanzen besser erkennen können und Tiere in ihrem Alltag beobachten. Staunen kam auf, als ich Klopapierrollen herauskramte - an Stelle eines Fernrohrs sollten sie damit ihren Blick fürs Detail schärfen. Ganz simpel und doch wirksam: Nach einigem Beobachten fiel es ihnen sogar schwer, die Rollen wieder abzugeben. Dann zog sie etwas anderes in den Bann: Kärtchen mit den Wörtern „Anlocken“, „Warnen“, „Tarnen“ und „Täuschen“. Jedes Kind erhielt eine Karte mit einem Tier oder einer Pflanze, um diese den Wörtern zuzuordnen. So tarnen sich manche Tiere mit ihren grünen oder dunklen Farben, knallrote Marienkäfer hingegen scheinen zu warnen „Achtung, giftig!“. Schwebfliegen ahmen Wespen täuschend echt nach und Kinder werden einfach magisch von bunten Früchten angelockt.
Die kleine Praxisstunde in Sachen Farben enthielt auch Kreatives. Damit jedes Kind entdecken konnte, dass es mehr natürliche Farbtöne gibt als nur grün, braun, gelb und rot, bekamen alle je eine leere Farbpalette, vorbereitet mit doppelseitigem Klebeband. Jeder suchte sich dann selbst Materialien in der Natur, um die Farbpalette möglichst bunt zu bekleben. Ein Baumstamm diente zur Abschlussrunde als Galerie-Element, alle Farbpaletten wurden hier ausgestellt und bewundert.
Autor: Philipp Miersch, Umweltzentrum Freital e.V. (im JuNa-Programm der Naturschutzstation Osterzgebirge)
Hintergrund: Im Programm "Junge Naturwächter" (JuNa) erfahren interessierte Kinder in ihrer Freizeit mehr über die heimische Natur. Die Angebote erstrecken sich von regelmäßigen Ganztagesangeboten bis hin zu Ferien- oder Wochenendcamps. Ein Schwerpunkt liegt auf monatlichen Praxistagen am Wochenende. Das Programm bietet die Naturschutzstation Osterzgebirge gemeinsam mit verschiedenen Umweltbildungsträgern im gesamten Landkreis an.