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HeuHoj-Camp geführte Wanderung (Foto: J. Pollakis)

Eine geführte Wanderung während des HeuHoj-Camps - Natur und Kultur vereint im Wochenprogramm (Foto: J. Pollakis)

Rückblick: HeuHoj-Camp 2025 - sensen, rechen... und genießen!

Auch der diesjährige, bereits 11. Jahrgang des deutsch-tschechischen HeuHoj-Camps brachte tolle Erlebnisse und einige Herausforderungen mit sich: Die verspätete Verabschiedung des sächsischen Haushaltsplans (für die Jahre 2025/26) erst zu Beginn des Sommers bedeutete, dass wir uns nach einer anderen Camp-Finanzierungsquelle als in den vergangenen Jahren umsehen mussten. Glücklicherweise war es noch im Mai möglich, bei der "Euroregion Elbe-Labe" finanzielle Unterstützung für das Camp zu beantragen. Unser tschechischer Partner wurde der junge Verein "Grenzstein z.s." unter der Leitung von Honza Kvapil, der die Grenze nicht als Barriere, sondern als Herausforderung sieht. In der letzten Juniwoche fiel die endgültige Entscheidung, dass die Veranstaltung finanziell unterstützt wird, und Planung, Suche nach Teilnehmern usw. konnten mit voller Kraft beginnen!*

Der Tschechische Rundfunk Nord berichtete über uns in diesem Jahr: „Sie mähen Bergwiesen und lernen das tschechisch-deutsche Grenzgebiet kennen. Zum Beispiel in der Umgebung von Cínovec bei Teplice. Das ist kurz gesagt der Inhalt des einwöchigen Heuhoj-Camps im Erzgebirge. An der diesjährigen 11. Ausgabe nahmen 20 Personen teil – 10 Tschechen und 10 Deutsche.“ Dieser Radio-Bericht begann mit dem Geräusch eines Wetzsteins und dem Schwingen der Sense im Gras. Dafür verbrachte Jörg Lindner einen ganzen Tag mit uns, sodass wirklich jeder, der durchhielt, das Sensen lernen konnte.

Gelegenheit, sich auszuprobieren, bot sich nicht nur im Bielatal, sondern auch auf der Schwarze Wiese (Černá louka) bei Adolfov. Hier mähten wir, genau wie im letzten Jahr, ausschließlich die mit Arnika bewachsene Steinrücke aus. Der tschechische Staat investiert nicht unerhebliche finanzielle Mittel in das Naturschutzgebiet Černá louka und beauftragt Profis mit geeigneter Technik mit dem Mähen zusammenhängender Flächen. Unser Beitrag zur Erhaltung der Arnika-Population ist daher ein willkommener Bonus, denn an das Ausmähen von Steinrücken denkt sonst niemand (oder es wäre zu teuer).

Das Wetter war uns wohlgesonnen, die Arbeit ging gut von der Hand. Es hatte sich auch ein großartiges Team zusammengefunden, das sich nicht einmal vor den Dornen der Brombeeren und Rosen fürchtete! Und fast immer, wenn es über dem Erzgebirge zu regnen begann, stand Kultur auf dem Camp-Programm: Eine Besichtigung des Schlosses Lauenstein, ein Besuch der Ausstellung „Naši Němci“ (ich empfehle einen Besuch mit Führung) und eine ungewöhnliche Führung durch Ústí nad Labem mit Štěpán vom Verein Veřejný sál Hraničář. Große Bewunderung und einen Besuch verdient auch der neu entstandene Lehrpfad in Vorderzinnwald, durch den uns sein Initiator Honza Kvapil führte. Ich empfehle, an der verfallenen Kapelle oder am Doktorberg zu beginnen. 

Das Camp endete traditionell mit dem Nachbarschaftsfest an der Kirche in Cínovec - das Wetter war bombastisch. Das von uns organisierte Nachbarschaftscafé bot mehr als 30 verschiedene Köstlichkeiten. Unser "Barista" bereitete Kaffee aus Brasilien (Don Quijote) frisch zu und die Kirche platzte aus allen Nähten, als der Gospelchor SilverMine aus Dippoldswalde eintraf. 

Ich bedanke mich herzlich bei allen, die das Heuhoj-Camp unterstützen oder direkt daran mitwirken. Danke und ahoj!

*Aber denken Sie nicht, dass die Vorbereitungen für das Folgejahr erst zwei Monate vor der Veranstaltung beginnen. Sie starten unmittelbar nach dem Auspacken der letzten Kiste des aktuellen Jahres! Deshalb wissen wir bereits, dass wir nächstes Jahr Teplice entdecken werden.

Jitka Pollakis, Naturschutzstation Osterzgebirge

Kontakt und Infos zum HeuHoj-Camp direkt unter heuhoj_at_gmail.com, www.heuhoj.de

Übrigens: Das nächste Heuhoj-Camp ist vom 23. bis 30. August 2026 geplant.  

Und warum solltest Du auch zum Heuhoj-Camp kommen? Hier zwei Empfehlungen von Teilnehmerinnen 2025:

Beim Heuhoj Camp sollte man mitmachen, weil hier jeder willkommen ist, ob jung oder alt, auch Vierbeiner, und die Mischung der Leute einfach super ist. Bereits nach wenigen Tagen wächst die Gemeinschaft zusammen. Die Wiesenarbeit macht den Kopf frei, man lernt aber auch etwas über die vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen der Landschaft und ihrer Bevölkerung. Es wird kein "0815-Programm" gemacht, sondern außerhalb der ausgetretenen Pfade geschaut – wer hätte gedacht, was sich hinter der vermeintlich langweiligen Architektur von Ústí alles verbirgt oder wie lebendig Dubí sein kann? (H.)

Das Heuhoj-Camp bietet die Möglichkeit, durch Wiesenpflege - sowohl auf deutscher  als auch auf tschechischer Seite - einen Beitrag zur Förderung der Biodiversität zu leisten. Neben ganz viel Natur kommt aber auch die Kultur nicht zu kurz. Ein Konzert mit traditioneller mährischer Musik, der Besuch des Schloss Lauensteins, ein Lehrpfad über Vorderzinnwald vor dem 2. Weltkrieg, die Ausstellung „Naši Němci - Unsere Deutschen“ und eine Stadtführung durch Ustí nad Labem gehörten zum Programm. Die Teilnehmer kamen sowohl aus Tschechien, der Slowakei, als auch aus Deutschland und wir sind in dieser Woche richtig zusammengewachsen, hatten Spaß miteinander und haben voneinander gelernt. Es war eine rundum erfüllte und schöne Woche! (D.)

Das Projekt wurde 2025 gefördert von INTERREG sowie Euroregion Elbe-Labe; Projektnummer EEL-0497-DE-30-05-2025, "Německo-český senný tábor ve Východních Krušných horách". Weitere Infos zur Projektförderung hier.

Danke unseren Förderern! / Eindrücke 2025

Danke unseren Partnern und Förderern!Köstlichkeiten beim dt.-tsch. Nachbarschaftsfest 2025 (Foto: J. Pollakis)Die Teilnehmergruppe 2025 (Foto: J. Kvapil)
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Online: https://www.naturschutzstation-osterzgebirge.de/ [Stand: 23.09.2025]